April 2024: Der Aktienmarkt-Korrektur voraus?
Welche Faktoren in nächster Zeit die Richtung des Aktienmarktes angeben.
Kurze Zusammenfassung der Unterthemen:
Starkes erstes Quartal 2024
Wirbel in der Aktienkultur
Historische Betrachtung des Aprils
Einfluss der US-Notenbanker
Expertenmeinungen zur Zinsentwicklung
Blick auf die Berichtssaison
Ausblick und Schlussfolgerungen
Starkes erstes Quartal 2024
Nach einem äußerst guten ersten Quartal im Jahr 2024 fragen sich viele Anleger, wie es nun weitergehen könnte. Die Performance im Monat März kann sich definitiv sehen lassen und bestätigt die Stärke des Marktes, auch nach einem beeindruckenden Jahr 2023 weiter Gas zu geben! Insgesamt konnte der S&P 500 ganze 2 % zulegen und springt damit von einem Allzeithoch zum nächsten. Gratulation an alle Anleger, die durchweg am Ball geblieben sind und sich nicht durch äußere Umstände, wie beispielsweise den Israel-Hamas-Konflikt, haben beeinflussen lassen.
Wirbel in der Aktienkultur
Doch mittlerweile, und das in relativ kurzer Zeit, gibt es einen bestimmten Wirbel, der durch die Aktienkultur weht. Viele Faktoren, gerade Personen mit Aussagen, die dem Aktienmarkt grundsätzlich schaden, haben in den letzten Tagen für Aufruhe gesorgt und zeigen vermehrt die Haltung, dass die optimistischen Anleger von ihrem Status langsam absehen müssen und zunächst zumindest etwas realistischer die Lage einschätzen sollten. Ohne direkt auf diese Faktoren und spannenden Aussagen einzugehen, sollte man sich zunächst einen historischen Blick, wie zu Beginn der Handelsphase eines neuen Monats, verschaffen, um womöglich spezifische Trends zu erkennen und sich darauf vorzubereiten.
Historische Betrachtung des Aprils
So kann man sagen, dass der April in der Vergangenheit an der Börse eher für glückliche Gesichter gesorgt hat, da man im Allgemeinen eine freundliche und vor allem stetige, bis auf eine Ausnahme bzw. eine kurze, spezielle, aber natürliche Phase, die Performance der Kurse sehen kann.
Diese „Ausnahme“ stellt den Tag der bedeutenden Einkommenssteuer der Amerikaner dar, die jedes Jahr mitten des Monats am 15. April fällig wird. Haben viele Amerikaner bis dahin nicht ausreichend Geld ansparen können, um die Steuern zu zahlen, müssen sie woanders her Liquidität beschaffen. Und wo kann man auf schnellem Weg am einfachsten Geld sicher und risikolos entnehmen? Am Kapitalmarkt. Zumindest ist es eine naheliegende Quelle. So wäre es auf jeden Fall kein Wunder, wenn der Markt ein bisschen mehr Druck zu spüren bekommt.
Und trotzdem kann man sagen, dass sich der Markt in Bezug auf das restliche Jahr eigentlich in einer optimalen Lage befindet, so zumindest die Historie. Demnach würde ein klasse erstes Quartal die Bullen der Börse, also Optimisten, nicht abschrecken und eher für weitere Kursanstiege stimmen.
Einfluss der US-Notenbanker
Doch nun kommen wir auf die Personen zurück, die unter anderem für diese plötzliche Unruhe unter den Anlegern, wenn auch noch nicht auf breiter Front in den Kursen sichtbar, sorgten, und auch einen Ausblick für die weiteren Monate geben. Man kann es sich schon denken: Die Notenbänker der USA.
Auch wenn die Schweizer den ersten Schritt gewagt haben, die Zinsen zu senken, und auch die Europäische Zentralbank zunehmend dazu gezwungen wird, die Wirtschaft in der Eurozone wieder anzuheizen, sehen das die Notenbänker der USA ein bisschen anders und haben dem Aktienmarkt erstmal eine kalte Dusche verpasst.
Es klang bei vielen Notenbänkern, wie beispielsweise Neel Kashkari, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank von Minneapolis, eher nach einer vorsichtigen und nicht allzu glänzenden Zukunft, was den Weg des Leitzinses betrifft. So hat man das Gefühl, dass der große Kreis der amerikanischen Notenbank sich schnell zurückzieht und langsam orientierungslos ist, weil die Wirtschaft anders als gedacht auf Hochtouren läuft und womöglich keine Zinssenkungen in diesem Jahr notwendig sind. Vor einigen Wochen ging man noch von drei aber marginalen Zinssenkungen aus.
Unsicher ist jetzt auch der Aktienmarkt und es werden vermehrt einzelne Short-Positionen platziert, um von einer folgenden Korrektur zu profitieren. Es ist demnach nicht unüblich, dass der Markt nach solchen Aussagen erstmal unter Druck geriet, weil Zinssenkungen gerne gesehen werden.
Expertenmeinungen zur Zinsentwicklung
Bemerkenswert ist jedoch auch, dass direkt nach dem Geschwader der Notenbänker einige bekannte Investoren, Berater und Wissenschaftler zu der sich verändernden Lage befragt wurden und eine weiterhin positive Haltung in Bezug auf Zinssenkungen auch in diesem Jahr beibehalten. So äußerte sich Jeremy Siegel, Wirtschaftswissenschaftler der Wharton School der University of Pennsylvania, positiv zur Wirtschaft und sieht trotz dieser herausragenden Entwicklung die Chance von Zinssenkungen in diesem Jahr.
Blick auf die Berichtssaison
Auch wenn sich alles um die Zinsentwicklung dreht, kann die Berichtssaison, die an diesem Freitag mit den ersten Bank-Werten startet, dem Aktienmarkt frischen (Rücken-)Wind verleihen. Es ist dennoch klar, dass wir an dem andauernden Gespräch der Zinsentwicklung nicht herumkommen und es weiterhin Thema Nummer Eins bleiben wird.
Interessant ist, wie Jim Cramer in einem Interview bei dem Wirtschaftssender CNBC beschrieb, dass die Wirtschaft bei der derzeitigen Leistung womöglich gar keine Zinssenkung braucht. Und ganz ehrlich: Warum denn auch?
Vielmehr zeigt die aktuelle Lage, wie widerstandsfähig amerikanische und weltweit positionierte Unternehmen sind und auch mit einem hohen Leitzins agieren können.
Es ist meiner Ansicht nach sogar das Beste, was der amerikanischen Notenbank passieren kann, dass sie sich noch zurücklehnen kann und keinen Druck wie die Europäische Zentralbank zu spüren bekommt.
Ausblick und Schlussfolgerungen
Es würde mich also auch nicht wundern, sofern die Berichtssaison im Rahmen der Erwartungen die Anleger zufrieden stellt, dass die Aktienkurse weiterhin stabil bleiben und die Rücksetzer zurecht aufgekauft werden!
Doch es sei gesagt, dass ich hier nur meine Perspektive darlege und dies somit keine Anlageberatung oder Ähnliches darstellen soll!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und nicht vergessen, optimistisch zu bleiben! 👋